Fulda (cif). Zu einer Tagung hat sich kürzlich der Caritas-Arbeitskreis der Dienste und Einrichtungen für Wohnungslose mit Vertretern aus den Diözesen Fulda, Mainz und Limburg in der osthessischen Bischofsstadt Fulda getroffen. Gastgeberin und zugleich Moderatorin der Expertenrunde war Daniela Manke, Referentin für Wohnungsnotfallhilfe beim Caritasverband für die Diözese Fulda.
Die Teilnehmer während des Arbeitstreffens im Caritas-HausC. Westelmayer/Caritas FD
Der Arbeitskreis diskutierte in seiner Sitzung über für die Zukunft wichtige Fragen und Entwicklungen wie etwa die Auswirkungen des Bundesteil-habegesetzes (BTHG) auf die Wohnungslosenhilfe und die geplante Einführung einer hessischen Wohnungsnotfallstatistik. Eine solche statistische Erhebung würde nach Meinung der Caritas-Referenten die Datenlage über die Situation von Wohnungslosen in Hessen erheblich verbessern. Aktuell speisen die für Wohnungsnotfallhilfe zuständigen Referentinnen und weiteren Fachkräfte ihre Daten in die so genannte Stichtagerhebung der Liga der Freien Wohlfahrtsverbände in Hessen ein. Mit dieser Erhebung kann dann punktuell ausgewertet werden, welcher Personenkreis die Dienste und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe nutzt. Erhoben werden Geschlecht, Alter, Einkommen und Unterkunft. Eine landesweite Erhebung könnte demgegenüber jedoch für wesentlich genauere und dezidiertere Informationen und damit auch für eine gezieltere kommunale Planung sorgen.
Ein weiteres wichtiges Thema der Sitzung war die Digitalisierung. Hier nutzen zwei Einrichtungen "sorglosinternet", um mit dieser Dienstleistung ihrer Klientel WLAN kostenlos zur Verfügung stellen zu können. Dieses Angebot ist schon deshalb wichtig, da mittlerweile viele Hilfeanträge online gestellt werden müssen und auch die Wohnungs- und Arbeitssuche vor allem online stattfindet. Die Digitalisierung wirft nach Einschätzung der Wohnungsnotfallhilfe-Caritas-Referenten selbstverständlich auch neue Datenschutzfragen auf, die beachtet werden müssen - etwa beim Versenden von Einladungen zu Veranstaltungen oder von Fotos. Problematisch sahen die Teilnehmer an der Konferenz in Fulda die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Qualität der Beratung: Zwar befürworteten sie die Online-Beratung zur Abklärung von einfachen Beratungsfragen, jedoch - so die einhellige Meinung - könne Online-Beratung nicht ein persönliches Beratungsgespräch unter vier Augen adäquat ersetzen.