Fulda (cif/aj). "Wohnen in der Galerie" - das wird für 15 Menschen mit Behinderung aus dem Bereich Caritas-Wohnen bald Wirklichkeit. Im Fuldaer Stadtteil Galerie baut der Caritasverband für die Diözese Fulda auf einem Erbbaugrundstück der Stadt Fulda einen Gebäudekomplex mit zwei Häusern: Das Wohnhaus in der Paul-Klee-Straße 45 - 51 bietet Platz für 15 Menschen mit Behinderungen, die nach dem neuesten Standard errichtet werden. Das zweite Gebäude beherbergt eine Stadtteil-Bibliothek sowie drei Sozialwohnungen.
(von links) Heimbeirats-Vorsitzenden Emil Herbst, Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Generalvikar Christof Steinert, Caritas-Vorstandsmitglied Ansgar Erb, Sophie Hillenbrand von der Stadt Fulda, Elternbeirats-Vorsitzende Annette Bernhard, Behindertenhilfe-Ressortleiter Markus Reiter, Stadtbaurat Daniel Schreiner und Architekt Markus Swoboda beim Spatenstich in Fulda-Galerie.A.-K. Jehn/Caritas Fulda
"Wir sind froh, dass wir hier eine Wohngelegenheit für Menschen mit Handicap schaffen können", sagte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch. Der Spatenstich für das Bauprojekt erfolgte am Dienstag, Prälat Christof Steinert, Generalvikar und kommissarischer Caritas-Aufsichts-ratsvorsitzender, segnete das Grundstück und das Projekt.
Das neue Wohnhaus wird als Ersatzwohnhaus für eine analoge Einrichtung der Caritas in der St.-Vinzenz-Straße im Stadtteil Neuenberg gebaut. Die dortigen Doppelzimmer entsprechen nicht mehr dem aktuellen Standard und werden nach dem Umzug nach Galerie Stück für Stück umgestaltet. Im zweiten Gebäude wird es eine öffentliche Bibliothek geben. Die Stadt Fulda wird die Räume mit 107 Quadratmetern anmieten. Über der Bücherei entstehen drei sozial geförderte Wohnungen mit insgesamt 188 Quadratmetern Nutzfläche. Voraussetzung für die Anmietung ist ein Wohnberechtigungsschein.
"Das Angebot der Bibliothek wird eine Aufwertung der Lebensqualität im Quartier bringen", zeigte sich Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld überzeugt. Er lobte die Zusammenarbeit mit der Caritas, die inzwischen ein aktiver Partner der Stadt bei der Schaffung von Wohnraum geworden sei. "Dieses Projekt ist Ausdruck eines engen Austauschs zwischen Stadt und Caritasverband", sagte er. Caritas-Vorstandsmitglied Ansgar Erb dankte dem Oberbürgermeister sowie Stadtbaurat Schreiner für die gemeinsamen Überlegungen und die Kooperation: "Wir können an einem geeigneten Standort geeigneten Wohnraum schaffen. Bis heute war es ein langer Weg, die Suche nach einem Grundstück gestaltete sich schwierig. Nun sind wir hier in direkter Nähe zu Grundschule, KiTa, Frisör und Supermarkt. Dafür sind wir sehr dankbar."
Die Baukosten für die Errichtung des Wohnhauses inklusive Innenausstattung werden mit 2,5 Millionen Euro veranschlagt, für das Bibliotheks-Gebäude sind es laut Planung 1,035 Millionen Euro. Die Stadt Fulda fördert das Wohnhaus mit 654.000 Euro, das zweite Gebäude mit 162.500 Euro. Förderungsbescheide für das Wohnhaus werden erwartet vom Land Hessen (602.500 Euro) und der Aktion Mensch (200.000 Euro). Bei einer voraussichtlichen Förderung in Höhe von 1,619 Millionen Euro verbleiben 1,916 Millionen Euro der Baukosten, die der Caritasverband aus Eigenmitteln bestreiten wird.
Die Fertigstellung des Bibliotheksgebäudes ist für Herbst 2024 vorgesehen, das Wohnhaus für die Behindertenhilfe wird voraussichtlich zum Jahreswechsel 2024/2025 fertiggestellt.