Stadtallendorf (cif).Komplette Teams der Kindertagesstätten in katholischer Trägerschaft des ganzen Dekanats Marburg - Amöneburg waren zum Auftakt in der Kirche "St. Katharina" in Stadtallendorf zusammen gekommen, um sich bei einem Fachtag "Den roten Faden aufnehmen: Qualität durch Religion" in Workshops und Reflexionen mit Fragen des katholischen Profils der Einrichtungen, der religionspädagogischen Arbeit mit den Kindern sowie mit der Thematik spiritueller Impulse für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auseinanderzusetzen.
Auftakt in der Stadtallendorfer Kirche St. Katharina: Kennenlernen der Kita-Teams durch Winken: Wer kommt woher…? C. Scharf/Caritas FD
Als Einrichtungen der katholischen Kirche haben die Kitas auch den Auftrag, im Rahmen der ganzheitlichen Erziehung der Kinder die religiöse Dimension der Erziehung mit einzubeziehen. Bei den Workshops ging es diesbezüglich um Anregungen und Impulse; es wurden Themen wie Gastfreundschaft, Besuch und Besichtigung einer Kirche mit Kindern, meditativer Tanz, eine Fantasiereise, Singen und Spiel zu religiösen Themen und Bibelgeschichten, Trauerarbeit mit Kindern u.v.m. aufgegriffen. Im Plenum standen besonders Aspekte der Reflexion und des Erfahrungsaustausches im Vordergrund.
Die Themeneinführung zu Beginn der Veranstaltung in der Kirche wurde durch Gabriele Jörges vom Caritas-Fachreferat Kindertagesstätten des Diözesan-Caritasverbandes Fulda vorgenommen. Der geistliche Impuls kam von Ortspfarrer Diethelm Vogel. Ein Grußwort kam auch von Caritas-Referatsleiterin Elvira Diel, die als Anbieterin eines der Workshops auch aktiv an der Durchführung des Fachtags beteiligt war.
Pfarrer Vogel berichtete in seiner Ansprache von einer Seniorin, die ihm erzählt hatte, wie ihr vor mehreren Jahrzehnten die Leitung einer Kindertagesstätte übertragen worden war, weil man der Meinung war, sie könne das sicher gut machen. Heute, so der Pfarrer, seien Ansprüche an die Erziehungsorte wie Kindertagesstätten und an das Personal sehr hoch, der Nachweis von Qualifikationen für die pädagogische Arbeit unumgänglich. Da sei es wertvoll, auch solche Fortbildungen wie den Fachtag angeboten zu bekommen, um mit der nötigen Umsicht Themen des Glaubens und der Religion an die Kinder und ihre Familien heranbringen zu können, da diese heute oft keine eigene Erfahrung mehr dazu einbringen könnten. Zudem haben die Kinder heute auf Grund ihrer Herkunft sehr unterschiedliche Hintergründe bezüglich Kultur und Religion - auch dies wirke sich natürlich auf die Erziehungsarbeit in der Kindertagesstätte aus.
Gabriele Jörges nahm in ihrer Einführung das Bild des roten Fadens auf, der der Veranstaltung den Namen gegeben hatte. Der rote Faden könne als Symbol für den Glauben stehen: Flexibel wie ein Faden könne der Glauben verschiedene Formen bilden und verschiedene Wege gehen. Ebenso könne auch das, was vom Glauben an Kinder vermittelt werde, ganz unterschiedliche Formen annehmen. Jeder solle daher in seinem Workshop den roten Faden gedanklich im Hinterkopf haben und mit den Formen und Möglichkeiten experimentieren, die sich zu den verschiedenen religionspädagogischen Aspekten herauskristallisierten.